Dienstag, 31. Dezember 2013

2013 - ein kleiner Rückblick...

Nun sind es nur noch ein paar Stunden, bis das "alte" Jahr 2013 auch zur (Familien-)Geschichte wird. Ist schon erstaunlich, wie schnell es wieder gegangen ist, oder? 

Was meine eigenen Forschungen angeht, so war dieses Jahr eher eins, das man mit dem Wort "Konsolidierung" bezeichnen könnte. Hauptsächlich lag das daran, dass ich diese großen Problem mit der Umstellung meiner Software hatte, was mich dazu gebracht hat, im Grunde meinen gesamten Stammbaum noch einmal zu überarbeiten. Ich bin zwar immer noch nicht ganz fertig damit (ab und an findet sich - vor allem bei den Heiratsdaten - immer noch eine dreistellige Jahreszahl), aber es wird... 

Außerdem bin ich dabei, die Familiengeschichte weiter mit dem größeren geschichtlichen Hintergrund zu verknüpfen. Das "wie" und "warum" wird von Jahr zu Jahr interessanter. Das betrifft besonders die Auswanderung von Caspar Heinrich Niemeyer, bei dem micht noch immer fuchst, dass ich noch immer nicht weiß, was nach seiner Ankunft in New Orleans im Dezember 1853 aus ihm geworden ist. 

Was Werthers Gedächtnis angeht: Es wächst und gedeiht, insbesondere die "Hardcopy", also die Papierversion. Sie umfasst inzwischen sechs dicke schwarze Ordner, die sich im Moment in unserem Wohnzimmer verteilen, weil das Regalfach, in dem sie eigentlich untergebracht sind, vom Weihnachtsbaum komplett verdeckt wird. Meine bessere Hälfte hätte also jeden Grund, sich zu beschweren, auch weil ich abends oft über einem dieser dicken schwarzen Ordner brüte. Er tut's aber nicht, weil er mir mein "verrücktes" Hobby gönnt (schließlich hat er ja auch seine eigenen), was die Sache wesentlich einfacher macht. 

Allerdings muss ich zugeben, dass es es mir wesentlich mehr Spass macht, die einzelnen Familien als solche zusammen zu puzzeln als die Änderungen dann im zweiten Schritt in der elektronischen Fassung nachzutragen. Da ist so ein gewisser Arbeitsstau entstanden, den ich in den nächsten Wochen zu beheben gedenke. Trotzdem sind im Laufe dieses Jahres etwas über 200 Seiten hinzugekommen. Nicht schlecht, oder? 

Also dann: 

Viel Spass bei der Forschung im Jahr 2014 
und einen guten Rutsch!

Dienstag, 24. Dezember 2013

Fröhliche Weihnachten!

Ich muss nur noch ein Geschenk einpacken, dann kann es logehen. Weihnachten wird hier doppelt in Familie gefeiert: Erst bei meinen Schwiegereltern und dann später bei meinen Eltern. So, wie jedes Jahr, und ich würde es auch nicht mehr anders haben wollen.

Die beiden Feiertage möchte ich auch nutzen, um wieder ein wenig mehr an "Werthers Gedächtnis" herumzudoktern: Es ist auf dem Papier in den vergangenen Wochen wieder ziemlich gewachsen und gediehen; ich hatte nur Probleme, die Zeit zu finden, die Änderungen auch in den Rechner zu übertragen. Wer mich kennt, der weiß, dass ich immer noch lieber blättere als scrolle. Meine bessere Hälfte hat auch nur leise geflucht, als ich ihn bat, den Weihnachtsbaum in seiner Ecke ein wenig vorzurücken, damit ich an die Ordner kam, die dahinter im Regal standen...

Und außerdem bin ich dabei, die Wertheraner Gehrings zusammen zu puzzeln, was eine echte Aufgabe ist. Meine Gehrings sind die aus Häger (Bleeke), aber gab ja auch noch die aus Theenhausen und Isingdorf... und deren Nachkommen. Und das sind ganz schön viele. Gehring war und ist einer der geläufigsten Namen im Kirchspiel Werther. Dieses Puzzle hatte ich mir schon lange vorgenommen, aber irgendwie kam mir immer etwas dazwischen. Wie es eben immer so ist... die Ruhe an den Feiertagen wird mir auch in dieser Hinsicht sehr entgegen kommen! Ich sehe mich schon den Esstisch meiner Eltern okkupieren...

Ich wünsche allen ein ruhiges, gelassenes, schönes Weihnachtsfest!

Dienstag, 10. Dezember 2013

Samstagskind

Es ist schon merkwürdig, wie Politik und Weltwirtschaft im Großen manchmal Einfluss auf unsere Terminkalender im Kleinen haben können. 

Vor ungefähr 40 Jahren, nämlich am 8. Dezember 1973, einem schneereichen Tag, bin ich in der Wertheraner Kirche getauft worden. Entgegen der üblichen Gepflogenheiten war es ein Samstag und kein Sonntag, als mein damals noch völlig haarloser Kopf über das Taufbecken gehalten wurde, und es war auch nicht morgens, sondern später Nachmittag.

Der Grund dafür war einfach: Der nächste Tag war ausgerechnet einer der vier autofreien Sonntage, und zumindest für eine meiner beiden Patentanten wäre es doch ziemlich schwierig gewesen, ohne fahrbaren bzw. motorisierten Untersatz aus dem Lippischen nach Werther zu kommen. (Kein Wunder, dass die Paten früher meist aus dem familiären bzw. nahen räumlichen Umfeld kamen.)

Ob die autofreien Sonntage damals etwas gebracht haben oder nicht, das kann ich nicht beurteilen. Mir selbst haben sie aber die kleine Besonderheit beschert, dass ich nicht nur an einem späten Samstag Nachmittag geboren, sondern auch an einem späten Samstag Nachmittag getauft wurde. Was soll ich sagen - ich bin eben ein Samstagskind...

(Übrigens, mein Taufkleid habe ich heute noch...)

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Die Amtsblätter der Königlich Preußischen Regierung zu Minden

Die Weihnachtszeit ist ja oft auch eine Schmökerzeit. Wie wäre es denn, einen Teil der langen Winterabende vor dem Rechner zu verbringen und ein bisschen mehr über die Lebensumstände unserer Vorfahren zu recherchieren?

Bei google books kann man sich zum Beispiel die "Amtsblätter der Königlich Preußischen Regierung zu Minden" aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angucken. Da finden sich schon einige Dinge, die auch für den Familienforscher interessant sein können. Wer war wann Vorsteher oder Schiedsmann in welcher Gemeinde, und wer war sein Vertreter? Wer waren die Ärzte und Hebammen, die unsere Vorfahren auf die Welt geholfen und behandelt haben? Welche Auswanderungsagenturen haben wann ihre Lizenz bekommen (und wieder verloren)? Wer hat wann ein Patent worauf angemeldet? 

Mit einem gewissen Grinsen liest man auch die veröffentlichten Steckbriefe. Während man hofft, dass man nicht ausgerechnet in dieser Rubrik auf eigene Familienmitglieder trifft, findet man es dann doch irgendwie schade, weil diese Steckbriefe oft ziemlich genaue Personenbeschreibungen enthalten, die man von seinen eigenen Gesuchten oft nicht hat. Dabei sind die schwarzen Schafe in der Familie doch oft die interessantesten, oder?

Sonntag, 1. Dezember 2013

Gedankensprünge im Advent

Haben Sie heute schon die erste Kerze am Adventskranz angezündet? Nein? Na, dann wird's aber Zeit!

Für uns ist das Anzünden der ersten Kerze ja quasi der Startschuss in die Weihnachtszeit. Jetzt kann keiner mehr grinsend den Kopf schütteln, wenn die kleinen Weihnachtsjunkies (ja, ich gebe zu, ich gehöre auch zu dieser Gruppe - muss wohl an meiner glücklichen Kindheit liegen ;-)) alles weihnachtlich dekorieren, was ihnen in die Hände fällt.

Für unsere Vorfahren hatte der Advent aber noch eine ganz andere Bedeutung, nämlich den Beginn des neuen Kirchenjahres. Immer dann, wenn ich alte Kirchenbuchaufzeichnungen (aus dem 18. Jahrhundert oder eher) aus dem Monat Dezember bearbeite, dann muss ich mich selbst zusammenreißen, dass ich nicht die Daten durcheinanderbringe. Meist war es ja so, dass die Dezember-Taufen schon unter dem neuen Jahr registriert wurden. Als Beispiel: Wenn Anna Ilsabein Tubbesing am 2. Dezember 1757 geboren und drei Tage später getauft wurde, dann wird man den Taufeintrag als einen der ersten in den Aufzeichnungen für das Jahr 1758 finden. Der liturgische und der gregorianische Kalender unterscheiden sich eben ungemein... und man will seine Quellen ja korrekt haben, oder nicht? 

Ich musste mich auch erst daran gewöhnen. Inzwischen bin ich aber glücklicherweise soweit, dass die roten Alarmglocken in meinem Kopf meist zur richtigen Zeit angehen. Oft hat der Pastor in diesen Fällen zwar das Geburtsjahr nach dem Gregorianischen Kalender notiert, aber eben nicht immer. Den Gedankensprung muss man dann selbst hinkriegen... 

Ab dem 19. Jahrhundert wird es in der Regel einfacher, und die Pastoren gingen dazu über, die Aufzeichnungen des neuen Jahres mit der ersten Taufe anzufangen. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht nur für uns heute, sondern auch für die Herren damals eine gewisse Erleichterung war...